Dieses Krankheitsbild vereint sterilen Urin mit chronischen Blasenbeschwerden und entzündlichen Veränderungen in der Blasenschleimhaut. Den Beginn der Erkrankung begleiten zumeist immer wiederkehrenden Harnwegsinfekte, mäßige Harnröhrenschmerzen, Reizblasenbeschwerden und Dranginkontinenz. Meist wird dann mit Antispastika, hormonhaltigen Cremen und leider oft auch mit einer Unzahl von Antibiotika behandelt.
Von diesen medikamentösen Ansätzen bleibt das CPPS/IC meist unbeeinflusst und es kommt zu einem jahrelangen, chronisch zunehmenden Verlauf (auch chron.Beckenschmerzsyndrom genannt) an dessen Ende sogar die Blasenentfernung stehen kann.
Die Ursachen der IC wie Kälte, Psychostress, ungebremster Kaffee/ Nikotinkonsum, Bestrahlung, Medikamente (vor allem Chemotherapeutika) können zur Schädigung der Blasenschleimhaut führen. Diese wird durch eine sogenannte Schleimschutzschichte (GAG-Schicht) von schädlichen äußeren Einflüssen (Noxen) geschützt. Wenn diese Schleimhautschutzschichte defekt ist oder fehlt, können Harnwegsinfekte, Blasensteine oder Blasentumore entstehen.
Nach ausführlicher Anamnese und Untersuchungen kann bei bestätigter IC eine zielführende Therapie eingeleitet werden. Diese besteht in der GAG-Schicht-Substitution mit PPS ( Pentosan-polyschwefelsaures Natrium)-Kapseln in Kombination mit Heparin, Hyaluronsäure und Chondroitinsufat. Bei einer Krankheitsdauer unter 6 Monaten reichen oft eine orale Therapie oder 5 Instillationen mit Hyaluronsäure. Bei fortgeschrittener Erkankung müssen auch 10 bis 12 oder mehr Sitzungen durchgeführt werden.
Wenn immer wiederkehrende Blasenbeschwerden ohne ursächlichem Keimnachweis auftreten, dann ist eine Abklärung auf CPPS/IC dringend anzuraten.